Die Zimmerergilde ist für das Setzen des Narrenbaums verantwortlich. Ihre Gewandung ist die eines mittelalterlichen Holzknechtes: Stulpenstiefel, schwarze Hose, weitärmeliges weißes Hemd,
Schurzfell, Lederkoller und Spitzrandhut mit Feder.
Der Meister (Morschter) - Dominik Mutzel - trägt zum schwarzen Hut ein langes Lederwams mit hinten heraushängendem roten Halstuch, weitärmeliges, weißes Hemd mit Ledermanschetten, schwarze Bundhose und Schnallenschuhe. Ein kleines Signalhorn und eine Rolle mit dem Stadtplan gehört dazu. Gegrüßt wird mit einem kräftigen"Holz-her".
Die Stockacher Hänsele-Gruppe e.V. gehört schon seit 1934 zur Stockacher Fasnacht.
Das Stockacher Hänsele ist ein Blätzlehäs-Narr und in den Farben Gelb/Orange /Rot/Grün/ Blau/Schwarz gehalten.
Mit insgesamt 13 unterschiedlich großen Messingglocken ist das Hänselehäs besetzt, was beim „Jucken“ den fröhlich melodischen Klang hervorruft.
Diese Glocken werden in einer der letzten deutschen Glockengießereien eigens in mühevoller Handarbeit hergestellt.
Eine geräucherte Saubloter (Schweinsblase) am Hänselestock gehört ebenfalls dazu. In Stockach verbergen sich nur Männer unter dem Blätzlehäs. Die Hänselegruppe Stockach e.V. ist eine der größten Gliederungen (derzeit ca. 200 Mitglieder) des Hohen Grobgünstigen Narrengerichts zu Stocken. Geführt wird die Gruppe vom Hänselemoschter Lars Wegmann.
Bis 1933 war es den Frauen nicht möglich aktiv an der organisierten Fasnacht teilzuhaben. Dank der Initiative des damaligen Narrenrichters August Rettich wurde die Tradition von der Männerdomäne
befreit. Er setzt neue Akzente in der Stockacher Fasnacht und bereichert diese um die erste weibliche Fasnachtsfigur.
Gegründet wurde Gliederung im Jahr 1934. Die Alt-Stockacherin trägt die Tracht der vorderösterreichischen Bürgerin mit der goldenen Radhaube. Diese Tracht wird in Stockach nur an Fasnacht getragen. Im Jahr 2009 konnten sie gemeinsam mit den Hänsele ihr 75. Jubiläum feiern. Die Damen stehen unter der Leitung ihrer Chefin Lea Ossola.
Der "aktive" Laufnarr hat ein ebenso freundliches Kostüm. Am Sonntag dem 17. Februar 1963 wurde das neue Häs in einem glänzenden Umzug unter dem Motto: "Mached Eu uf d'Socke, d'Laufnarre treffed
sich in Stocke!"gefeiert. Sie feiern daher in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum. Er trägt aber als einziger in Stockach eine Scheme (Holzmaske), die den verschmitzten Narren zum Ausdruck bringt.
Die aktiven Laufnarren haben unter anderem die Aufgabe den „Beklagten" am Strohseil zur Verhandlung vorzuführen. Wer sich dem Gericht oder seinem Urteil entziehen will, wird durch die Laufnarren in den Brunnen geworfen. Der Ruf der Laufnarren heißt "Seil hoch". Der Meister der Gruppe: Michael (Chicken) Hahn.
Die Marketenderin ist die jüngste Stockacher Narrenfigur. Da das Narrengericht das Ergebnis eines Kriegszuges der Habsburger gegen die schweizerischen Eidgenossen war, lag es nahe, eine
Marketenderin als Fasnachtsfigur zu kreieren. So wie die Marketenderinnen im Mittelalter die Feldtruppen begleiteten, so liegt die Zielsetzung auch heute darin, die Narren mit Bonbons und Schnaps
zu versorgen. Beim Fasnachtseröffnen 1975 wurde die Marketenderin in ihrem neuen Kostüm erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Sie begleitet die Narren und verköstigt sie auch. Dazu trägt sie stets einen Korb an ihrem Arm. Besonders Kinder lieben daher die Marketenderinnen. Zum farbenfrohen Kostüm gehört ein kecker Filzhut mit Straußen-Feder, das sich nahtlos in die Farbenprächtigkeit der Stockacher Narren einreiht. Obermarketenderin Petra Meier-Hänert (Petzi) steht an der Spitze dieser Gruppe.
Die Hans-Kuony-Kapelle selbst zählt nicht zu den Gliederungen des Narrengerichts. Sie ist dennoch fester musikalischer Bestandteil der Stockacher Fasnacht. Bekleidet mit ihrem auffallenden roten und
schwarzen "Musikerhäs" besteht sie größtenteils aus Mitgliedern der Stadtmusik Stockach. Den Dirigentenstab schwingt seit diesem Jahr wieder Jochen Fischer als Hans-Kuony-Kapellmeister.